Etappe 14: Ellmau nach Fieberbrunn

Nein, ich habe nicht geschummelt! Alle unter euch, die sich wundern, warum der Zielort der letzten Etappe Scheffau war, ich heute aber in Ellmau gestartet bin: ich bin gestern ganz früh am Morgen fünf Kilometer von Scheffau nach Ellmau spaziert. Den Montag habe ich dann für einen Tag der Ruhe genützt und um euch auf Instagram ganz viel über den Wilden Kaiser zu erzählen. Bald gibt es mehr am Blog und zehn ausgesuchte Dinge, die man in der Region machen muss.

Über das wunderschöne Ellmau / sponsored

Ich habe mich Verliebt! Ellmau, die „Hauptstadt“ am Wilden Kaiser, ist ein Kleinod in Tirols Bergen. Begeistert haben mich vor allem die zahlreichen Facetten der Kleinstadt. Neben dem herrlichen Panorama mit Blick auf den Wilden Kaiser, wird für jeden etwas geboten. Wer Ruhe sucht, macht es sich in den Spa-Bereichen der zahlreichen Hotels bequem, etwa dem des Aktiv-Hotel Hochfilzer. Oder er spaziert im Kapellenpark Ellmaus,hinauf zur Maria Heimsuchungskapelle, nimmt auf einer der Bänke Platz und genießt den Ausblick auf den Ort mit dem stimmigen Hintergrund des Wilden Kaisers. Wer den Trubel sucht, findet ihn im Zentrum, etwa beim Public Viewing oder jeden Dienstag bei der Ellmauer Sommernacht, auf den dann autofreien Straßen werden jede Menge Livemusik, regionale Schmankerl und Getränke geboten.

Ellmau Wanderei
Der sehr schöne Ortskern von Ellmau.

Übrigens finden in Kürze die Ellmauer Bergsportwochen statt! Vom 24. Juni bis 01. Juli wird eine Aktivwoche aus Sportarten wie Felsklettern, Canyoning, Mountainbiken, Trailrunning, Klettersteig und aufregende Gipfeltouren angeboten. Man kann sich dabei ein Bergsport-Paket aus 3, 4, 5 oder 6 Tagen buchen, erfahrt mehr darüber auf der Website der Region Wilder Kaiser.

Aktivhotel Hochfilzer Wanderei
Entspannung und Ruhe im Aktivhotel Hochfilzer.

Weiter geht’s

Nach einer Nacht im Aktivhotel Hochfilzer, bin ich gegen halb neun morgens zur Alpenpension Claudia spaziert. Ingrid, die Besitzerin beider Häuser, hat mich am Vorabend zum Bio-Frühstück in die Pension eingeladen. Die Hotelbetreiberin hat sich in den beiden Tagen rührend um mich gekümmert und immer eine Anekdote oder amüsante Geschichte aus der Region parat. Liebe Ingrid, danke für deine tolle Verpflegung und die netten Gespräche.

Wileder Kaiser Ellmau Wanderei
Zu Beginn der Etappe immer im Blick: Der Wilde Kaiser.

Es war dann fast etwas traurig, weiterziehen zu müssen. Am Wilden Kaiser habe ich mich so richtig wohlgefühlt. Trotzdem möchte ich ja irgendwann in Wien ankommen, also auf in Richtung Fieberbrunn! Bei herrlichem Wetter ließ ich Ellmau schnell hinter mir und spazierte in Richtung Going, durchquerte den Ort, vorbei am bekannten Stanglwirt ging es zum Goinger Badesee. Leider hatte ich keine Zeit, mich zu erfrischen, sondern musste den Berg weiter steil hinauf. Auf dem Grat, den ich ca. 20 Minuten später erreichte, belohnte statt der Erfrischung dann aber ein herrlicher Ausblick auf den See und das Kitzbüheler Horn. Ich genoss eine 20-minütige Pause und wanderte anschließend knapp zwei Stunden weiter über Asphaltstraßen und angenehm schattigen Waldstücken bis St. Johann in Tirol.

St Johann in Tirol Wanderei
Das Zentrum von St. Johann in Tirol.

Ich durchquerte das schöne Ortszentrum und wählte eine Bank direkt an der Fieberbrunner Ache für meine Mittagspause. Meine Jause wurde dabei von Ingrid, der Hotelbetreiberin, gesponsert: „Damit der Bua was g’scheites zum Essen hat.“ Ich döste anschließend in der Tiroler Sonne vor mich hin und motivierte mich nach einer halben Stunde für die letzten zehn Kilometer des Tages. Mittlerweile singe ich auf meinen Soloetappen übrigens manchmal laut vor mich hin. Es ist ja oft weit und breit für Stunden keine Menschenseele da, der ich begegne! Also: singen, pfeifen, tanzen. Heute habe ich zum Beispiel Strada del Sole von Rainhard Fendrich zum Besten gegeben, ein Traum. Man stelle sich nur mal vor, ich würde in der Wiener U-Bahn einfach beginnen, vor mich hinzuträllern.

Das Singen hatte ich auf den letzten Kilometern auch wirklich nötig, denn die hatten es so richtig in sich. In der prallen Sonne schlängelte sich Kilometer um Kilometer die Straße von St. Johann bis Fieberbrunn. Ich verfluchte alle E-Bike-Fahrer, die es wagten, mich zu überholen und dabei den Fahrtwind genossen. Auf solchen Wegstücken macht sich das Gepäck dann immer bemerkbar, mittlerweile trage ich 13 Kilo mit mir herum und in der prallen Sommersonne auf einem steilen Anstieg ist das eher weniger angenehm. Dazu kam, dass meine Wasservorräte zu Ende waren. Wanderanfängerfehler Nummer 5000: Mit zu wenig Wasser starten. Ich hatte so richtigen Durst, ertrank gleichzeitig aber fast in meinem eigenen Schweiß, weit und breit war kein Brunnen oder Haus zu sehen. Schließlich erreichte ich aber die ersten Ortsteile von Fieberbrunn, wie eine Fata Morgana erspähte ich einen Brunnen, am liebsten wäre ich selbst reingesprungen! Wäre es möglich, hätte ich den Brunnen leergetrunken. Im Anschluss konnte ich auf einer Bank im Schatten der Bäume an der Fieberbrunner Ache noch einmal rasten. Es waren zu diesem Zeitpunkt nur noch 1.500 Meter ins Hotel, aber ich brauchte die Pause einfach. Ich entschloss mich nach ca. 20 Minuten Ruhe, die Etappe für heute zu Ende zu bringen und belohnte mich mit einem Sprung in den angenehm kalten Hotelpool.

Fazit: Liebes Tirol, das war heute nochmal ordentlich anstrengend zum Abschluss! Aber die Strapazen haben sich mehr als bezahlt gemacht, denn ich wurde den ganzen mit herrlichen Ausblicken auf den Wilden Kaiser, das Kitzbüheler Horn oder den Hochkönig verwöhnt. Morgen geht es über die Bundeslandgrenze nach Salzburg, bis nach Leogang werde ich weiterwandern. Dort erfolgt am Donnerstag mein nächster Ruhetag, an dem ich mir eine komplette Instagram- und Blogpause gönnen möchte.

Blasencounter: 13
Schnitzelcounter: 3
Kilometercounter: 360
Spenden: 1800 € für die St. Anna Kinderkrebsforschung erlaufen

In diesem Beitrag beantworte ich alle Fragen zur Wanderei.

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