Auf in das letzte Drittel der Wanderei! Gestern bin ich frühmorgens von meiner Heimatstadt in Richtung Lambach aufgebrochen und habe mich über jede Menge Begleitung gefreut. Gleich vier liebe Frauen einer Vöcklabrucker Wandergemeinschaft haben sich bereiterklärt, mit mir bei dieser Etappe gemeinsam zu gehen. Meine Mama und mein guter Freund Clemens, extra aus Wien angereist, komplettierten die heitere Wanderrunde. Nach sechs Tagen in der Heimat fiel es mir echt schwer, wegzugehen, die Tage bei der Familie waren wahnsinnig entspannt und taten nach den bisherigen Wanderei-Strapazen einfach gut. Die Motivation in zwei Wochen in Wien zu sein und noch für einige Etappen diese wunderbare Reise genießen zu dürfen, ließen mich dann aber doch aufstehen, zusammenpacken und starten.
Langsam spazierten wir ob der Menschenmassen, die der Wochenmarkt jeden Mittwochvormittag Woche in die Innenstadt bringt, über den Vöcklabrucker Stadtplatz, querten den namensgebenden Fluss, die Vöckla und gelangten schließlich auf einer sehr ruhigen Straße zur Ortstafel. Es hieß endgültig Abschied nehmen von meiner Heimatstadt. Spontan entschlossen wir auf Grund der großen Hitze einen etwas längeren Weg nach Lambach zu gehen, gestern hatte ich nämlich ausnahmsweise mal keine Lust auf einen Sonnenstich 😉 Nach einem kleinen Anstieg erreichten wir über einen schattigen Waldpfad Attnang-Puchheim. Josef Hader hat ja einmal gesagt: „Sterben ist wie Umsteigen in Attnang-Puchheim.“ Also: Schönheit wird der Ort wohl tatsächlich keine mehr, doch ich kann Entwarnung geben, der Bahnhof ist mittlerweile umgebaut und am Stadtrand geht’s überraschend fesch zu! Durch die Puchheimer Au ging es weiter.
Schlauerweise habe ich mich zuhause in Vöcklabruck entschieden, meine Schuhe zu wechseln. Ich stellte die großen, schweren Wanderschuhe in die Ecke und entschied mich für den restlichen Weg die verhältnismäßig leichten Waldviertler-Schuhe anzuziehen. Die Rache folgte prompt. Kurz nach Attnang-Puchheim machten sich erste Blasen auf den Fersen bemerkbar, tja, die werde ich nun wohl nach Wien mitschleppen. Ein Teil der Wanderrunde verabschiedete sich wegen der Hitze kurz später, für die Übriggebliebenen ging es immer entlang der Ager, ein munteres Bächlein, das dem Attersee entspringt und kurz vor Lambach in die Traun mündet. Nach einigen Fußbädern im sehr kühlen Nass wanderten wir die letzten Kilometer immer in der prallen Sonne (heiß!) nach Lambach, am späten Nachmittag erreichten wir das Etappenziel. Über Nacht kam ich mit meinem Freund Clemens wieder bei der Verwandtschaft unter. Liebe Christine, Fabian, Josepha und Fredi, danke für eure herrliche Gastfreundschaft, die Grillerei und die tolle Unterkunft!
Ein Besuch beim Zurück zum Ursprung Bauern /sponsored
Wie schon so oft auf der Wanderei, bin ich gestern wieder schwer beeindruckt worden. Ihr wisst ja mittlerweile, dass ich im Rahmen meines kleinen Spaziergangs einigen Bauern von Zurück zum Ursprung, der Bio- und Nachhaltigkeitslinie von HOFER einen Besuch abstatte. Gestern durfte ich dabei Sonja Schmidsberger, einer Bio-Schweinebäuerin über die Schultern schauen. Gemeinsam mit ihrem 79-jährigen Vater ist sie für einen riesigen Bauernhof im oberösterreichischen Roitham zuständig. 120 Schweine wollen täglich von den Schmidsbergers gefüttert, gepflegt und versorgt werden. Und denen geht es dort richtig gut! Oft hört man Horrorgeschichten von der Tierhaltung, wie schlecht es den Vierbeinern auf Betrieben geht, nicht so in Roitham.
Die Schweine haben mehr als genug Auslauf sowie Rückzugsorte im inneren des Stalls, ich konnte mir davon selbst ein Bild machen. „Ich stehe jeden Tag um sechs Uhr morgens auf, kümmere mich zuerst um meine eigenen Kinder und dann bin ich für die Schweine da“, erzählt die Bäuerin. Denn die Tiere gehören nicht nur gefüttert und umsorgt, auch für Nahrungsnachschub muss gesorgt werden und das passiert direkt auf den Feldern der Schmidsbergers. Eine der Zurück zum Ursprung Auflagen ist es, dass 50% des Futters von den eigenen Feldern und aus eigener Produktion stammen muss, bei der Bauernfamilie aus Roitham sind es sogar 65%. „Jede der vier Schweinearten bei mir am Hof, Ferkel, Vormast, Endmast oder Zucht, bekommen einen unterschiedlichen Futtermix.“ Die rosa Vierbeiner wachsen dabei in einem absoluten Naturidyll auf.
Nach etwa sechs bis acht Monaten werden sie an den Bio-Schlachthof, etwa zehn Kilometer entfernt von den Schmidsbergers, übergeben. „Klar ist das immer wieder ein Abschied, ich bringe die Tiere aber persönlich hin. Es ist der Lauf der Dinge und solange es vom Konsumenten gefragt ist, sollte es unbedingt bio, fair,nachhaltig und streng kontrolliert sein“, erklärt Schmidsberger. „Seit wir auf Bio mit Zurück zum Ursprung umgestellt haben, brauchen wir kein Antibiotikum mehr, die Tiere sind einfach glücklich.“ Auch ihr könnt direkt bei Zurück zum Ursprung mit dem Chargencode eurer Produkte direkt überprüfen, woher das Lebensmittel stammt. Einfach online auf der Website der HOFER-Nachhaltigkeitslinie nachschauen! Übrigens habe ich in einem eigenen Artikel darüber berichtet, wie mein Besuch bei einem Biobauern in Tirol verlaufen ist.
Weiter geht’s auf Etappe 24
Was sich nun wirklich bemerkbar macht: die Etappen werden wesentlich unspektakulärer, landschaftlich orientieren sich die Wege nun großteils an Flüssen oder über Felder, Berge: Fehlanzeige! Österreich wird flach. Der Anstrengung tut das aber definitiv keinen Abbruch, im Gegenteil, ich merke, wie langsam ein wenig die Energie schwindet. 630 Kilometer bin ich nun schon gewandert und gelange immer öfter an mein Limit. Heute wanderten wir aber auch bei wirklich sehr, sehr hohen Temperaturen von Lambach nach Marchtrenk. Wie immer machte ich den Fehler, zu spät zu starten, ich weiß echt nicht, ob ich das bis zum Schluss noch lernen werde.
Nachdem wir Lambach und sein zugehöriges Stift hinter uns ließen, orientiere sich die heutige Etappe großteils an der Traun, Kilometer um Kilometer wanderten wir entlang des Flusses. Durch sehr schöne Aulandschaften und über wild verwachsenen Wege, ging es in Richtung Wels. Ich sage euch, seit heute weiß ich, dass es Brennnessel da draußen gibt, die sind nochmal mindestens vier Köpfe größer als ich. Der Weg wurde durch die Au wurde immer enger, zeitweise konnten wir den Fluß ob des Gestrüpps gar nicht mehr sehen, drei Mal zischte eine Schlange wenige Meter vor uns davon. Circa drei Kilometer vor Wels erreichten wir ein Wasserkraftwerk, der Weg wurde wieder breiter. Hier legten wir eine Mittagspause ein und kühlten unsere Füße in der Traun. Nach der Wanderung durch die Büsche gönnte ich mir eine ausgiebige Zeckeninspektion und fand tatsächlich zwei Stück. Heuer sind die aber auch aggressiv! Wir dösten am Flussufer vor uns hin und motivierten uns, bevor wir endgültig einschliefen, weiterzugehen. Wels war nach kurzer Gehzeit erreicht, wir ließen die Stadt aber schnell hinter uns und orientierten uns weiter am Traunufer. Heute war es für großes Sightseeing einfach zu heiß.
Ich wagte schließlich noch den Sprung in den Fluss und kühlte mich ab, 16 Grad hat das Wasser nur, eine wohltuende Erfrischung bei der drückenden Hitze. Kurz, bevor wir das Ziel unserer Etappe erreichten, dann noch ein kleines Ärgernis, der Weg, den wir gehen hätten sollen, war gesperrt. Über staubige Feldwege und überhitzte Asphaltstraßen erreichten wir über einen Umweg von noch einmal ca. 3 Kilometern Marchtrenk. Der Schwiegervater in spe, Helmut, erwartet uns bereits auf einem Supermarkt-Parkplatz. Heute schlafen wir etwas außerhalb von Marchtrenk und durften eine Transportfahrt genießen. Aber: es gibt natürlich kein schummeln, morgen werden wir genau am gleichen Ort wieder „abgestellt.“ Zuvor falle ich aber mal todmüde ins Bett und schlafe mich halbwegs aus.
Blasencounter: 17
Schnitzelcounter: 3,2
Kilometercounter: 630
Spenden: 3.150 € für die St. Anna Kinderkrebsforschung erlaufen
Fazit: Zwei sehr heiße Etappe, aber begleitet von wunderbaren Menschen, das macht das Ganze dann doch sehr angenehm. Es ist ebenfalls so schön, bei der Familie unterzukommen und nicht mehr so viel von Hotel zu Hotel zu wandern. Die Füße machen mir wieder etwas Sorgen, ich werde mir wohl meine Wanderschuhe nachschicken lassen müssen, ob es die Waldviertler bis Wien schaffen, ich habe da so meine Zweifel… Morgen geht’s auf jeden Fall mal verhältnismäßig „kurze“ 20 Kilometer nach Linz, ich freue mich auf zwei Tage in DER Metropole Oberösterreichs, bevor ich ins große Finale der Wanderei starte.
Lest hier nach, welche 10 Dinge ihr am Attersee unbedingt unternehmen müsst.