Langsam steigt die Nervosität doch etwas an, viele Fragen schwirren in meinem Kopf herum: „Wie wird das morgen?“ „Wird es mir gut gehen?“ „Wenn morgen schon anstrengend wird, wie wird dann Tag zwei ODER Tag drei???“ Manche Nachrichten, die mich von Freunden, Bekannten und aus der 1000things Community erreicht haben, haben nicht zur Linderung der Nervosität beigetragen: „Meine Füße waren Matsch…“, „Also ich habe mich relativ schnell von den Zehennägel verabschiedet“, „Ich muss leider nach Tag drei aufgeben.“ Es ist nämlich so: Erstens lösen diese Nachrichten Bilder im Kopf aus und Zweitens hab’ ich meine Zehennägel eigentlich sehr gerne!
Das Wichtigste, das mich davon abhält, mich gleich wieder in den Zug nach Wien zu setzen, um danach in meinen Bobo-Birkenstocksandalen beim Donaukanaltreiben zu flanieren, ist der ungemeine Zuspruch über Nachrichten, die mich erreichen, sogar hier haben mich schon Leute angesprochen und gut zugeredet, keine Spur von Zehennägel, die durch die Gegend fliegen. Das gibt mir den ganz großen Willen, die Wanderei unbedingt durchzuziehen und verwandelt die Nervosität in ein positives Gefühl der Vorfreude.
Ich hatte heute noch einen wunderschönen Tag in einer kleineren Stadt am Bodensee: Bregenz. Nach dem Frühstück im Hotel zum weissen Kreuz (Danke an den Bodensee-Vorarlberg Tourismus für die tolle Unterstützung!), bin ich gemeinsam mit unserem 1000things Kameramann Alex losgezogen, um die Altstadt von Bregenz zu erkunden, beschaulich, aber total nett. Habt ihr zum Beispiel gewusst, dass das kleinste Haus Europas in Bregenz steht? Gerade einmal 57cm ist es breit. Das Highlight war aber die Fahrt – heute noch ausnahmsweise mit der Gondel! – auf den Hausberg der Bregenzer, den Pfänder. Ein traumhafter Ausblick auf Österrreich, Deutschland und die Schweiz offenbart sich vom Gipfel, kein Wunder, dass neben uns noch einige andere Menschen die Idee hatten am Feiertag den Pfänder zu erklimmen. Die meisten aber zu Fuß, sehr löblich.
Steckbrief:
Pfänder
Pfänder
Hier werdet ihr zufriedenen über das Panorama seufzen und leise kreischen vor Tierliebe.
Adresse: Die Pfänderbahn befindet sich in der Steinbruchgasse 4 in 6900 Bregenz
Info: Einen wunderbaren Ausblick über das Dreiländereck Österreich, Deutschland und Schweiz gibt es vom Hausberg der Bregenzer: Dem Pfänder. Ein Alpenwildpark inklusive Waldrutsche und diverse Verpflegungsmöglichkeiten runden das Angebot ab. Zu Fuß ist man von Bregenz in ca. 1 bis 1,5h am 1064m hohen Gipfel, mit der Bahn dauert die Fahrt etwa fünf Minuten, Kostenpunkt: 13 Euro für Berg- und Talfahrt.
auf 1000things.at weiterlesenZurück in Bregenz Downtown gab es noch einen Spaziergang am Bodensee, Besichtigung der Seebühne, wo ab 18. Juli wieder die Festspiele steigen, inklusive. Und jetzt freue ich mich gemeinsam mit ganz lieben Freunden auf unglaublich viele Vorarlberger Kässpätzle zum Abendessen. Morgen Vormittag gehe ich den ersten Schritt Richtung Wien und dann hoffentlich noch viele weitere. Mit oder ohne Zehennägel.
Hier noch eine kurze Aufnahme von heute:
Da mich einige gefragt haben, ob es eigentlich irgendwelche „Regeln“ im Zuge der Wanderei gibt, hier nochmal die unglaublich strengen Richtlinien aufgelistet:
§1 Die gesamte Wanderei muss innerhalb Österreichs verbracht werden, das heißt keine Abkürzungen über das Deutsche Eck oder abenteuerliche Ausflüge nach Italien.
§2 Sollte für eine Kooperation oder nach der Tagesetappe ein Transport nötig sein, dürfen auch Fahrzeuge (Schiffe, Privatjets, Skateboards aber in der Regel wohl eher gewöhnliche Autos) verwendet werden. Ich muss nur wieder genau an den Ausgangsort zurückgebracht werden, um zu Fuß weiterzugehen.
§3 Gesundheit geht vor! Sollte ich mir ein Bein brechen oder die Grippe bekommen, kann die Wanderei jederzeit von mir abgebrochen werden. Grundsätzlich ist es sowieso jederzeit von meiner Seite möglich, Stopp zu sagen. Es soll ja Spaß machen und keine Qual sein.
§4 Um den Plan halbwegs einzuhalten, habe ich über die ganze Wanderei drei Joker, um jeweils eine Etappe mit einem Transport zurückzulegen. Das werde ich aber nur in absoluten Ausnahmesituationen (Wetter, Gesundheit, …) tun. B’scheissen geht ja gar nicht!
§5 Pro auf den Etappen gegangenem Kilometer (inkl. Umwege) spende ich am Ende fünf Euro an die St. Anna Kinderkrebsforschung.
Die wichtigsten Fragen zur Wanderei habe ich übrigens in einem eigenen Artikel beantwortet.