Es war wirklich schade, sich heute von Innsbruck verabschieden zu müssen. Die Stadt hat mir enorm gut gefallen, die Berge so nahe, das geht in Wien schon etwas ab. Richtig gut hat es getan, für ein paar Tage etwas ruhiger zu treten, alte Bekannte zu treffen, ein paar Bier zu trinken und mit dem Innsbruck Tourismus auf Entdeckungstour zu gehen. Doch auch die schönste Zeit geht zu Ende und die Vorfreude aufs Weitergehen – man glaubt es kaum – war auch schon wieder groß. Schließlich erfolgte mit der Etappe heute der Start ins zweite Drittel der Wanderei, den nächsten längeren Stop gibt es erst bei mir zu Hause in Oberösterreich.
Der Start erfolgte heute etwas ungewohnt mit dem Bus. Warum das? Keine Sorge, ich bin nicht am schummeln – obwohl ich laut Wanderei-Statuten sogar drei Etappen mit den Öffis oder Auto zurücklegen dürfte – aber meine Freundin Vicky, die mich netterweise die letzten beiden Nächte aufgenommen hat, wohnt am westlichen Stadtrand Innsbrucks. Da bin ich bei meiner Ankunft am Sonntag schon vorbeigelaufen, bis zum Stage 12 Hotel kurz vorm Goldenen Dachl. Also: rein in den Bus, ab ins Zentrum und von dort losgehen.
Ein letzter Abschiedsgruß ging in Richtung der Innsbrucker Altstadt, dann wanderte ich mit meiner Begleiterin Vicky immer entlang des Inns, bis es nach der alten Hungerburgbahn über den Fluß und steil hinauf ging. Wir durchquerten die letzten Stadtteile von Innsbruck und genossen einen Blick auf das ehemalige Olympische Dorf der Athleten bei den Winterspielen in den 70er-Jahren in der Landeshauptstadt. Über einen Feldweg ging es nach Rum und weiter über Thaur nach Absam.
Von dort folgten wir der Straße nach Hall in Tirol. Um ehrlich zu sein, ich habe bisher wenig gehört über den Ort und war deshalb wirklich überrascht, wie schön die Altstadt dort ist. Kopfsteinpflaster säumt die Gässchen vorbei an gepflegten alten Häusern. Noch etwas Zeit, aber im Winter gibt es hier einen herrlichen Weihnachtsmarkt. Wir durchquerten das Zentrum Halls und gelangten zur Burg Hasegg. Hier wurde 1458 der erste Taler geprägt, aus dem später der Dollar hervorging, ein zugehöriges Museum erklärt die Geschichte der Münzprägung. Im 45 Meter hohen Münzerturm, der ebenfalls Teil der Burg ist, wird übrigens der größte Silbertaler der Welt beherbergt. Fast 20 Kilogramm wiegt das gute Stück, das sind nochmal sieben Kilo mehr als mein aktuelles Rucksackgewicht. Ich möchte also nicht tauschen. Im Sommer gibt es übrigens zahlreiche Konzerte und Kabaretts im Innenhof der Burg, ein wirklich schönes Ambiente.
Nach einem kurzen Wegstück erreichten wir den Inn, an dessen Ufer wir bis kurz vor Wattens wanderten. Unser Ziel erreichten wir schließlich über einen Feldweg. Heute lag das Ende der Etappe aber einmal nicht im Hotel oder bei Bekannten, sondern in den Swarovski Kristallwelten.
Die Swarovski Kristallwelten / sponsored
Die meisten von euch kennen vermutlich den Grasriesen der Kristallwelten, aus dessen Mund Wasser in einen Teich davor fließt. Doch der 1995 von André Heller zum 100-jährigen Swarovski Jubiläum errichtete Ort kann noch viel mehr. Habt ihr gewusst, dass sich im Innenleben des Riesen 16 sogenannte Wunderkammern befinden, die ein Erlebnis für alle Sinne darstellen? Man betritt den Kopf durch einen der seitlichen Eingänge und gelangt durch einen Gang aus Echtgold in die große blaue Kammer. Dort befinden sich Kunstwerke von Andy Warhol, Keith Haring oder Salvador Dalí, in der Mitte des Raums kann man den größten Kristall der Welt bestaunen, 62 Kilogramm bringt er auf die Waage.
Ich möchte euch gar nicht zu viel über die einzelnen Kammern erzählen, man sollte sie unbedingt selbst erleben. Erst vor ein paar Monaten sind vier der Wunderkammern neu gestaltet worden, es tut sich also ständig etwas in den Kristallwelten. Nur so viel sei verraten: lasst euch mit all euren Sinnen darauf ein und ihr werdet eine tolle Zeit haben. Lustiger Fakt: man kann in den Kammern sogar heiraten, das kommt gar nicht so selten vor.
2015 wurde der Garten rund um den Riesen neu gestaltet und kräftig erweitert. So gibt es jetzt etwa eine Kristallwolke, die in der Tiroler Sonne glitzert und blitzt, man fühlt sich fast wie am roten Teppich. Rundherum laden zahlreiche Sitzmöglichkeiten zum Entspannen und Umschauen ein.
Nach dem Relaxprogramm kann man sich im Indoor-Spielplatz für Erwachsene und Kinder austoben und zum Beispiel fünf ganze Stockwerke über Seile hinaufklettern, im Gartenlabyrinth nebenan lässt es sich wunderbar verlaufen und in der Mitte einen ganz besonderen Schatz entdecken. Zum Schluss darf der obligatorische Selfie vorm Riesen natürlich nicht fehlen. Der Garten hat im Sommer übrigens bis 22 Uhr geöffnet, im Abendlicht erscheinen die Installationen nochmal in ganz neuem Glanz.
Zwei Mal im Jahr gibt es Festivals in den Swarovski Kristallwelten, das Nächste steigt vom 01. Juli bis 31. August. Unter dem Titel „Der verzauberte Garten“ wird der Außenbereich rund um den Riesen umgestaltet, spektakuläre Wasserspiele geboten und im hauseigenen Daniels Kristallwelten Restaurant kann man kreative Blumencocktails genießen. Spannend für Kinofans: Es gibt während des Sommerfestivals ein Open-Air Kino unterm Sternenhimmel, dabei kann man es sich auf Picknickdecken bequem machen und Filme in einem ganz besonderen Ambiente genießen. Schnappt eure Liebsten, nehmt euch zwei bis drei Stunden Zeit und macht einmal einen ganz außergewöhnlichen Ausflug.
Steckbrief:
Swarovski Kristallwelten
Sponsored
Swarovski Kristallwelten
Ein glitzernder Ort für alle Sinne.
Adresse: Kristallweltenstraße 1, 6112 Wattens
Info: Bald steigt das Sommerfestival in den Swarovski Kristallwelten! Einmalige Installationen im gesamten Außenareal erwarten euch, dazu gibt es ein Open Air Kino unter Sternen.
weiter zu kristallwelten.swarovski.comFazit: Eine unspektakuläre Etappe von Innsbruck nach Wattens, ich habe keine einzige Blase kassiert! Hall ist eine wirklich schöne Stadt, die ich euch nur empfehlen kann, ein netter Nachmittag lässt sich dort definitiv verbringen. Das Tageshighlight waren aber definitiv die Kristallwelten, die Führung durch die Wunderkammern, das Entspannen im Garten und anschließende Austoben am Spielplatz und im Labyrinth stellten den idealen Ausgleich zum Gehen dar. Ich bleibe heute eine Nacht in der Swarovskistadt Wattens und gehe morgen mit einem ganz lieben Freund aus Oberösterreich weiter nach Strass im schönen Zillertal.
Blasencounter: 13
Schnitzelcounter: 2
Kilometercounter: 250
Spenden: 1250€ für die St. Anna Kinderkrebsforschung erlaufen