Bereits um kurz nach sieben Uhr ertönte der Wecker neben mir, verschlafen drückte ich ihn weg, kämpfte mich aber auf. Schließlich sollte mich mein guter Freund Arno aus Oberösterreich besuchen, begleiten und ich musste ihn vom Bahnhof abholen. Der Arme musste bereits um fünf Uhr morgens losfahren. Also… hätte müssen. Keine fünf Minuten nachdem ich aufgestanden war, läutete mein Handy. Am Telefon mein Freund Arno: „Es tut mir wahnsinnig leid, ich habe den Zug verpennt, bin erst jetzt aufgestanden, ich schaue mich um eine Alternative um, werde aber frühestens am Nachmittag bei dir sein können.“ Umsonst so bald aufgestanden und dann spielte es im menschenleeren Frühstückssaal meines Hotels auch noch laut Schlagermusik über den Radio: „Wir gratulieren der Elfriede aus Inzing zum 50. Geburtstag und spielen ihr gerne die Zillertaler Hackbrettpolka.“ Liebe Elfriede, trotz deines Ehrentags, das geht um acht Uhr morgens einfach gar nicht!
Beim Zusammenpacken habe ich mir dann etwas Zeit gelassen und machte mich nach einem Provianteinkauf im Zentrum Wattens gegen 09.30 auf den Weg. Zuerst neben der Hauptstraße, dann über den Fahrradweg nahe des Inns. Mein GPS leitete mich bald auf einen kleinen Feldweg, der nach einiger Zeit abrupt an einer Böschung endete. Ich wollte aber keinesfalls umdrehen, denn jeder zusätzliche Kilometer tut weh, also weiter zwischen Böschung und Feldgrenze. Ich gelangte wieder auf einen Weg und dürfte eine Absperrung übersehen haben, denn auf einmal stand ich vor eine gesperrten Brücke, auf der zwei Bauarbeiter hantierten. Von einem der Arbeiter wurde ich begrüßt mit: „Du bist sicha a deitscha Tourist, hast die Absperrung ned g’sehen? Was? Du gehst z’Fuaß nach Wien? Du kannst ka Hiesiger sein!“ Als ich ihn dann doch überzeugte ein österreichischer Tourist zu sein, durfte ich passieren und über einen schmalen Stahlträger balancierenden die Brücke überwinden. Ich erreichte kurz später Terfens, wo es mit dem Haus das verkehrt steht eine außergewöhnliche Attraktion gibt. Ich hatte leider keine Zeit, es von drinnen anzuschauen, kann also nicht wirklich etwas darüber sagen. Von außen hat es aber ganz nett ausgesehen.
Es war vom umgekehrten Haus nicht mehr weit bis nach Vomp, wo ich meine Mittagspause einlegte und im Schatten etwas rastete. Über einen Feld- und teilweise steilen und in der Hitze sehr unangenehm zu gehenden Waldweg, gelangte ich nach Stans. Man glaubte es kaum, also ich aus dem Wald trat, stand auf einmal mein Freund Arno vor mir. Wir begrüßten uns herzlich und werden gemeinsam die heutige und morgige Etappe absolvieren. Unterhalb vom schönen Schloss Tratzberg und vorbei an Baggerseen erreichten wir gemeinsam nach ca. zwei Stunden das Innufer bei Jenbach. Über eine Brücke kamen wir zum Schloss Rotholz, das schon zu einem Ortsteil von Strass im Zillertal gehört. Wir durchquerten das Schloss, das mittlerweile eine Landwirtschafts- und Forstschule beherbergt und gelangten durch eine kilometerlange, beeindruckende Buchenallee ins Ortszentrum von Strass.
Hier dürfen wir dank des Tourismusverbands Erste Ferienregion Fügen-Kaltenbach im Hotel Post nächtigen, danke für die Unterstützung!
Steckbrief:
Strass im Zillertal
Strass im Zillertal
Ein abwechslungsreicher Ort am Eingang zum Zillertal.
Adresse: Strass im Zillertal
Info: Das Tor zum Zillertal muss sich im Vergleich mit den anderen Orten des Tals keinesfalls verstecken! Tolle Wander- und Mountainbiketouren, ein Spaziergang durch die kilometerlange Allee nach Schloss Rotholz oder kulinarische Verwöhnung, Strass hat einiges zu bieten. Ebenfalls ist der Ort fernab des Massentourismus der ideale Platz für Ausflüge ins Zillertal, zum Achensee oder nach Fügen.
weiter zu www.best-of-zillertal.atEin Besuch beim Zurück zum Ursprung Bauern / sponsored
Und dann wäre da im Zuge der Wanderei noch eine Frage: woher kommen eigentlich unsere Lebensmittel? Tja, das frage auch ich mich oft genug, wenn ich im Supermarkt vor den Regalen stehe und nicht sicher bin, wozu ich jetzt greifen soll. Ich wollte die Wanderei deshalb auch dazu nützen, festzustellen, woher mein Obst, Gemüse, Milch aber auch Fleisch kommt. Deshalb bin ich eine Kooperation mit Zurück zum Ursprung eingegangen, der Bio- und Nachhaltigkeitslinie von Hofer, bei der bei jedem Produkt feststellbar ist, wie groß der ökologische Fußabdruck ist. Im Zuge der Wanderei besuche ich vier Betriebe entlang meiner Etappen und werde diese über Instagram und hier am Blog näher vorstellen.
Von jedem Produkt kann man direkt über die Zurück zum Ursprung Website feststellen, woher es kommt und vor allem wie viel Wasser und CO2 mit genau diesem Lebensmittel eingespart wurden. Habt ihr zum Beispiel gewusst, dass es durch den Kauf von Zurück zum Ursprung Produkten gelingt, jedes Jahr 20.000 Tonnen Treibhausgase einzusparen? Da sich das alles eher ein wenig nach Theorie anhört, bin ich diese Woche in die Praxis gegangen und habe einen Bauern direkt am Feld besucht: Andreas Müßigang und seine Familie sind seit 2007 Zurück zum Ursprung Bauern, das Feld seiner Frau liegt in Stans, genau am Weg der heutigen Etappe. Die Frau war leider krankheitsbedingt verhindert, also durfte ich Andreas am Arbeitsplatz begleiten. Was ich dabei erlebt habe, und bei einem weiteren Bauernbesuch erleben werde, lest ihr in Kürze in einem eigenen Blogartikel.
Fazit: Eine abwechslungsreiche Etappe, bei der mich einmal das GPS ziemlich im Stich gelassen hat. Obwohl es 28 Kilometer waren, sind keine neuen Blasen aufgetaucht. Morgen geht es weiter nach Wörgl, von dort ist der Wilder Kaiser und mein nächster Ruhetag schon fast in Sichtweite.
Blasencounter: 13
Schnitzelcounter: 2
Kilometercounter: 278
Spenden: 1390€ für die St. Anna Kinderkrebsforschung erlaufen