Woher kommen unsere Lebensmittel? Ein Besuch beim Zurück zum Ursprung Bauern – Teil 2

Header Zurück zum Ursprung

„Das ist die Helena, die Pia, die Muli und da drüben steht die Sissi“, Alois Lainerberger zeigt mir stolz seine Kühe. Alle 17 Bio-Rinder auf seinem Hof haben einen Namen: „manchmal sind sie gar nicht so leicht auseinander zu halten“, erklärt der Bio-Bauer. Gemeinsam mit seiner Frau Felicitas betreibt er den Hof in St. Peter in der Au im niederösterreichischen Mostviertel. Seit einigen Jahren sind die Lainerbergers Lieferant für Zurück zum Ursprung, die Bio- und Nachhaltigkeitslinie von HOFER.

Wanderei Zurück zum Ursprung
Ich durfte für einen Vormittag der Familie Lainerberger über die Schulter schauen.

Jährlich werden sieben seiner Weiderinder an einen Bio-Schlachtbetrieb im Mühlviertel geliefert und anschließend als Zurück zum Ursprung Biofleisch in den HOFER-Filialen verkauft. „Damit sind wir bestimmt einer der kleinsten Betriebe von Zurück zum Ursprung“, sagt Lainerberger. Er und seine Frau betreiben den Hof als Nebenerwerb, beide gehen unter der Woche Teilzeit einem anderen Job nach. „Wir wollen einfach keinen großen Betrieb“, erzählt mir Felicitas Lainerberger, „trotzdem sind wir mit der momentanen Situation mehr als zufrieden, Zurück zum Ursprung behandelt uns sehr fair, hier erhält man noch einen guten Preis, sie stehen einfach zu ihrem Wort.“

Zurück zum Ursprung Wanderei
Der riesige Bauernhof der Lainerbergers.

Einer der Grundwerte von Zurück zum Ursprung: das Produkt selbst kann nur nachhaltig sein, wenn es auch die Bauern dahinter sind, diese müssen fair behandelt und bezahlt werden. Ich frage nach, ob nicht das momentane Grundstück absolut ausreicht für mehr Tiere, werde aber schnell unterbrochen: „dann bräuchten wir wesentlich mehr Weide- und Stallfläche“, meint Alois Lainerberger. Denn mit den sieben Hektar für die Biorinder ist das Maximum an Tierhaltung bereits ausgeschöpft: „mehr als 17 darf ich hier gar nicht halten.“ Die Weide kommt mir riesig vor, sanft bergab zwischen zahlreichen Obstbäumen grasen die Tiere und schlagen sich die Bäuche voll. 75% des Futters für das Biorind muss direkt vom eigenen Hof kommen, strenge Vorgabe von Zurück zum Ursprung, das wird auch mehrmals jährlich kontrolliert. Darüber hinaus muss auch der Rest des Bio-Futters aus Österreich stammen. 

Wanderei Kühe
Sieben Hektar für 17 Rinder, ein Traum für die Vierbeiner!

Vor allem in der kalten Jahreszeit kann das schon zur Herausforderung werden, deshalb ist es wichtig stets genug Futter auf Vorrat zu haben. „Im Winter ist es wirklich lustig, ab einer gewissen Temperatur unter null gehen die Kühe nicht mehr aus dem Stall, da ist es ihnen einfach zu kalt“, erzählt mir Lainerberger, ähnlich sei es im Sommer, zu große Hitze mögen die Tiere auch nicht.

Vom Bio-Rinder- zum Obstbauern

Schauplatzwechsel. Gleich streng wie beim Futter geht es auch bei den Spritz- und Düngemittel zu. Am Hof von Rudolf und Sabine Maierhofer, die Zurück zum Ursprung schon seit Jahren beliefern, sind viele Mittel, die in der konventionellen Landwirtschaft Usus sind, untersagt. Jährlich werden fast 200.000 Kilo Äpfel und Birnen vom Bauernhof im niederösterreichischen Karlstetten an die Bio- und Nachhaltigkeitslinie von HOFER geliefert. Auf den Gründen der Familie finden sich über 35.000 Apfel- und Birnbäume.

Rudi Maierhofer hat mit seiner Familie 2003 begonnen, den Obst- und Gemüsebauernhof aufzubauen. (c) Ines Futterknecht / 1000things

Wir pflücken einige der schon fast reifen Birnen, „die kannst du problemlos gleich essen, sämtliche Spritzmittel und Dünger sind unbedenklich“, ruft mir Maierhofer zu. Dass diese Unbedenklichkeit schnell Geschichte sein kann, musste die Familie erst vor Kurzem feststellen.

Obst direkt vom Baum. Ja, es schmeckt!

Für Zurück zum Ursprung mussten Proben von den Produkten genommen werden. Ein Mitarbeiter fasste vorsichtig mit Einweghandschuhen das Obst an und zog die Probe. Ohne böse Vorahnung brachte man sie ins Labor und dachte, die Sache sei wie immer erledigt. Doch nur kurz darauf, erhielt Rudi Maierhofer einen Anruf seines Zwischenhändlers: „Schlechte Nachrichten, ich glaube, wir können die ganze Charge nicht in den Handel geben, die Proben deuten auf untersagte Spritzmittel hin.“ Dem Obstbauern rutschte das Herz in die Hose, verbotene Spritzmittel auf seinem Hof? Das kann doch gar nicht sein. Man ging auf Ursachenforschung, schnell gerieten die Einweghandschuhe in den Fokus. Schließlich stellte man mithilfe des Labors fest, dass die Handschuhe scheinbar mit ähnlichen Mitteln beschichtet sind, wie sie bei der konventionellen Zucht von Orangen verwendet werden. „Da sieht man mal wieder, wie sehr man bei konventionellem Obst und Gemüse aufpassen sollte, was da alles erlaubt ist, Wahnsinn,“ sagt Maierhofer. Schnell zog man eine neue Probe mit sterilen Handschuhen, „danach war die Ware wie immer einwandfrei.“

Obst Wanderei
Spaziergang durch die Obstplantagen der Maierhofers. (c) Ines Futterknecht / 1000things

Schon seit 2003 wird am Bauernhof der Maierhofers Obst und Gemüse angebaut. Neben der Lieferung an Zurück zum Ursprung, betreibt die Familie auch einen eigenen Laden direkt neben dem Hof. 24 Stunden am Tag können die Kunden im Selbstbedienungsladen Obst, Gemüse und über 48 unterschiedliche selbstproduzierte Produkte kaufen. Darunter diverse Säfte, Cider, Marmeladen oder köstliche getrocknete Apfelringerl. „Der Trend zur Regionalität und zu Bio ist absolut da, der Konsument fordert das ein“, erklärt der 46-jährige. Doch Regionalität heißt nicht immer Bio, denn nur weil ein Produkt aus unserer unmittelbaren Region kommt, heißt das noch lange nicht, dass es nachhaltig produziert wurde. Das geht los bei den oben genannten verlässlich pestizidfreien Spritzmitteln, die keine chemisch-synthetische Stoffe beinhalten und so unsere unmittelbare Umwelt schützen. Darüber hinaus ist das Bio-Siegel (z.B. das grüne EU-Bio Zeichen) stets ein Indikator, dass das Produkt für nachhaltige Regionalität steht. Zurück zum Ursprung setzt aber noch auf ein weiteres, wichtiges Kriterium. Mit dem Chargencode, den ihr auf eurem gelaufen Zurück zum Ursprung Produkt findet, könnt ihr direkt auf der Website überprüfen, woher und von welchem Betrieb das erworbene Lebensmittel stammt. Auch Rudolf Maierhofer betont, sich ein Leben ohne Bio nicht mehr vorstellen zu können: „Die Frage stellt sich gar nicht mehr, wir greifen stets zum Bio-Lebensmittel“, sagt der Obstbauer.

Auch in Tirol habe ich schon einen Gemüse-Biobauern besucht, lest alles darüber in diesem Artikel.

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